Auszug aus einer Rezension des Online-Magazins EINFACHRAUS, veröffentlicht von Dieter Weirauch am 3.11.2023:
"Thüringen ist eine Schatzkammer, nicht nur reich an Schlössern, Burgen und Museen, auch an Theatern und Musiksälen. „Die Meininger kommen !“ so lautete der Ruf, der den Musikern und Schauspielern im 19. Jahrhundert vorausgingen, wenn die Ensemblemitglieder einst mit dem Dampfzug bis nach Paris oder St. Petersburg reisten. Meiningen, diese thüringische Stadt mit heute 20.000 Einwohnern gilt nicht nur unter Insidern als ein Mekka der Musikgeschichte. Auch heute noch ! Warum das so ist erfahren wir in einem 80-seitigem Büchlein aus der Feder der Berliner Journalistin Antje Rößler. Die studierte Musikwissenschaftlerin begibt sich in dem bei AKRES Publishing in Wuppertal erschienenen Buch auf Spurensuche nach dem „Wunder von Meiningen“. In 21 kurzweiligen Kapiteln beleuchtet sie musikalische Facetten der Stadtgeschichte. Das „Wunder von Meiningen“ ist keine Erfindung des Feuilletons. Musik und Theater gehören im südthüringischen Meiningen zum Alltag und sind auch heute Stadtgespräch. So ihr Fazit.
Ausführlich referiert die Autorin das Wirken des als „Theaterherzog“ in die Geschichte eingegangenen Herzog Georg II. von Sachsen-Meiningen, er gilt als Reformer und Förderer der Musik- und Theaterkunst, betätigte sich als Theaterleiter, Regisseur und Bühnenbildner. Antje Rößler erinnert an das Meininger Wirken von Johannes Brahms, Hans von Bülow und Max Reger. Das Max Reger Archiv befindet sich in Meiningen, auch finden in der Stadt die Max Reger Festtage statt. Unter Hans von Bülow rückte der Klangkörper ab 1880 in die erste Reihe europäischer Orchester auf. Hans von Bülow, erster Ehemann von Richard Wagners Ehefrau Cosima, ist übrigens mit Vicco von Bülow (Loriot) verwandt, Loriot wäre in diesem Jahr 100 Jahre alt geworden. Zu Beginn der 1990er Jahre inszenierte Loriot in Meiningen das Singspiel „Martha“. Auch Mikis Theodorakis, August Everding oder jüngst Markus Lüpertz hinterließen ihre Spuren in Meiningen.
Das Staatstheater Meiningen mit seinem auch heute immer wieder gefeierten Musikkörper, der “Meininger Hofkapelle“ und dem Schauspielensemble, verstand es unter verschiedenen Intendanzen das Publikum aus nah und fern zu begeistern. Ob MDR-Musiksommer oder das Konzert in der großen Halle des Dampflokwerkes. Dieses gehört wie Theater und die Museen der Elisabethenburg zur DNA der sympathischen Stadt in Südthüringen.
Ich will nicht zu viel verraten, das Büchlein (88 Seiten) birgt so manche Überraschung."
Quelle: einfachraus.eu, 03.11.2023